07 May 2024, 01:30 pm–05:00 pm
Aula, Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung EHB, Kirchlindachstr. 79, 3052 Zollikofen

Open Research Data Workshop - Wie können Daten sinnvoll wiederverwendet werden?

Im Rahmen des vom swissuniversities unterstützten PgB-Projekts «Data Stewardships an kleinen und mittelgrossen Pädagogischen Hochschulen» führen die Eidgenössische Hochschule für Berufsbildung EHB und die PH Schwyz in Kollaboration mit der PH St.Gallen, der PH Thurgau und der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) eine Veranstaltung zum Thema «Open Research Data – Wie können Daten sinnvoll wiederverwendet werden?» durch.

EHB Qualitätsbericht
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Aufgrund der Kontextgebundenheit sozialwissenschaftlicher Forschung und der besonderen Einbindung von Forschenden in den Prozess von Erhebung und Auswertung sind mit Sekundäranalysen in den Sozialwissenschaften besondere Herausforderungen verbunden, insbesondere in der qualitativen Forschung. Gleichzeitig bietet die Sekundäranalyse von Daten vielfältige Möglichkeiten, z.B. für vertiefende Analysen spezifischer Themen, die im Nachhinein oder unter neuen Perspektiven Gegenstand des wissenschaftlichen Interesses werden. 

In der Keynote von Dr. Sabine Beckmann geht es um eine Auseinandersetzung mit den Grundlagen und dem Potenzial von Sekundäranalysen qualitativer Daten. Dabei werden folgende Fragen bearbeitet:

  • Wann sind Sekundäranalysen qualitativer Daten (nicht) geeignet?
  • Welche Informationen und Daten müssen bei der Sekundäranalyse berücksichtigt werden?
  • Wie verläuft der Prozess einer Sekundäranalyse? 
  • Welche Probleme können auftreten?
  • Wie kann der Auswertungsprozess gestaltet werden?

Die Keynote von Prof. Dr. Jürg Schweri befasst sich anhand von Fallbeispielen mit Schweizer Bildungsdatensätzen mit dem Potenzial und den Herausforderungen bei der Sekundäranalyse von quantitativen Daten:

  • Wozu Sekundäranalysen bestehender Datensätze?
  • Neue Möglichkeiten dank der zunehmenden Verfügbarkeit von Individual- und Registerdaten
  • Neue Möglichkeiten dank der Verknüpfung von Datensätzen
  • Bereitstellung und Dokumentation selbst erhobener Daten
  • Nutzung von nicht selbst erhobenen Daten

Die anschliessenden Workshops richtet sich an Forscher:innen, die selbst eine Sekundäranalyse durchführen oder dies erwägen und an alle Personen, die sich mit den Themen Datenmanagement, Datenarchivierung und Data-Stewardship beschäftigen.

Die Teilnahme an den Keynotes (auch online möglich) und an den Workshops ist gratis und steht allen Interessierten an Open Research Data offen. Es ist explizit gewünscht, eigene Beispiele aus der Praxis bzw. offene Fragen aus Forschungsprojekten mitzubringen.

Anmeldeschluss 23. April 2024

Inhalte der Workshops

Workshop 1 - Exploring the Re-use of Quantitative Data

(Presented in English) (Rita Schmutz, Universität Lausanne, 1. Platz beim FORS Data Re-use Award 2022) 

This workshop delves into the overlooked potential of data re-use in research, offering insights into how repurposing existing data can be both cost-effective and time-saving compared to the traditional focus on new data collection. A case study using ÜGK data will showcase the possibilities for new discoveries and analyses, complemented by a discussion on addressing the limitations associated with secondary data use.

Workshop 2 - Qualitativer Re-use - Erfahrungen, Herausforderungen, Chancen

(Dr. Annatina Aerne, Universität Lausanne)

PICE ist eine qualitative Vertiefungsstudie von TREE, die sich mit den Bildungswegen von jungen Erwachsenen beschäftigt. Anhand dieses Beispiels wird aufgezeigt, welche Schwierigkeiten sich bei der Wiederverwendung qualitativer Daten ergeben können, aber auch wie das Potential bestehender Daten genutzt werden kann.

Workshop 3 - Wiederverwendung von Daten in den Sozial- und Geisteswissenschaften

(Nicolai Hauf, ZHAW)

Im Workshop wird eine Studie zur Wiederverwendung bestehender Datensätze durch Sozialwissenschaftler:innen vorgestellt. Dabei werden die Kriterien bei der Auswahl geeigneter Datenquelle analysiert und gezeigt, wo wertvolle Daten geteilt, veröffentlicht und zugänglich gemacht werden.

Workshop 4 - Forschungsfragen, Hypothesen und Studiendesigns präregistrieren

(Prof. Dr. Eva Marinus, PH Schwyz)

Eine Präregistrierung zielt darauf ab, vor der Durchführung einer Studie Fragestellungen, Hypothesen, Methoden und Analysen zu spezifizieren. In diesem Workshop wird der Präregistrierungsprozess anhand eines Beispiels eingeführt und erklärt und die Teilnehmenden nehmen selbständig eine Präregistrierung vor. Abschliessend werden Chancen und Herausforderungen der Präregistrierung diskutiert.

Programm

13:30–13:45 Uhr: Begrüssung, aktuelle Themen und Herausforderungen im Bereich ORD
13:45–15:00 Uhr: Keynotes
«Potentiale der Sekundäranalyse qualitativer Daten»
(Dr. Sabine Beckmann, ehem. Uni Bremen)
«Neue Möglichkeiten bei der Sekundäranalyse quantitativer Daten»
(Prof. Dr. Jürg Schweri, EHB)
15:00–15:30 Uhr: Kaffeepause
15:30–16:30 Uhr: Vertiefungsworkshops
16:30–17:00 Uhr: Zusammenfassung und Ausblick
Ab 17:00 Uhr: Apéro auf der Piazza