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Print A4 Brochure "Tagung "Lernen statt fördern"" (PDF)
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Die diesjährige Durchführung der Tagung, die für den 21.Mai.2021 geplant war, muss leider auf den Frühling 2022 verschoben werden.
Neues Durchführungsdatum: Freitag, 13. Mai 2022, 09:00 - 16:00
Eidgenössisches Hochschulinstitut für Berufsbildung EHB
Kirchlindachstrasse 79
3052 Zollikofen
Zur Diskussion stehen neben aktuellen Forschungsergebnissen zum Thema auch kritische Überlegungen:
Kann man, nebst überfordern, auch überfördern? Was sind die Herausforderungen des Förderns und geht es nicht letztlich immer um Lernen?
Das Fördern von sehr begabten Schülerinnen und Schülern und von jenen, die Mühe haben mit dem Lernstoff, sind längst Teil des Schulalltags und entsprechender Förderprogramme.
Fördern wir auch «die grosse Mitte» genügend?
In den beiden Inputreferaten am Morgen werden die folgenden beiden Themen beleuchtet:
Inputreferat 1, Dr. Riccardo Bonfranchi |
Inputreferat 2, Dr. Mathias Mejeh |
Was bedeutet das ‘statt’ zwischen Lernen und Fördern? |
Fördern von Lernen als unterrichtsstrukturelle Aufgabe - |
5 zur Auswahl stehende Ateliers ermöglichen ein Vertiefen der Inhalte mit ausgeprägtem Praxisbezug:
Atelier 1 |
Atelier 2 |
Atelier 3 |
Atelier 4 |
Atelier 5 |
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Referierende | Alex Rickert | Alexander Wilhelm, Andrea Hanselmann | Prof. Dr. Claudia Schellenberg | Prof. Dr. Lars Balzer, Dr. Marlise Kammermann | Josefine Krumm |
Thema | Vertiefungsarbeiten | Talentklasse | Enhanced inclusive Learrning | Förderdiagnostik | Mittelmässig. Die Fahndung läuft. |
Details zu den Ateliers wie auch zu den Inputreferaten sind auf unserer Webseite aufgeführt.
Der anschliessende Apéro ermöglicht Austausch und Vernetzung der Teilnehmenden.
Programmänderungen bleiben vorbehalten.
09:00 – 09:30 |
Begrüssungskaffee |
09:30 – 09:45 |
Begrüssung und Warm-up |
09:45 – 10:30 |
Inputreferat 1, Dr. Riccardo Bonfranchi |
10:30 – 10:45 |
Pause |
10:45 – 11:30 |
Inputreferat 2, Dr. Mathias Mejeh |
11.30 – 13:00 |
Mittagessen + Speakercorner |
13:00 – 14:00 |
Besuch gewähltes Atelier 1 |
14:00 – 14:15 |
Pause |
14:15 – 15:15 |
Besuch gewähltes Atelier 2 |
15:15 – 16:00 |
Abschluss Wrap-up, Stefanie Grob |
16:00 |
Apéro |
Programmänderungen bleiben vorbehalten.
Interessiert? Melden Sie sich jetzt an!
All available courses relating to this topic can be booked here:
Dr. Riccardo Bonfranchi |
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Was bedeutet das ‘statt’ zwischen Lernen und Fördern? |
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Statt als eine Präposition ist ein Wort, das Wörter zueinander in Beziehung setzt. Man sagt auch, dass ‘statt’ ein Verhältniswort ist. Also ergibt sich die Frage, in welchem Verhältnis stehen Lernen und Fördern zueinander. Haben die überhaupt ein Verhältnis miteinander? Sind sie eventuell sogar miteinander liiert, oder vielleicht schon geschieden? Ich lade Sie ein, mittels einiger Erkenntnisse aus der Philosophie und der Pädagogik dieser Beziehung auf die Spur zu kommen. Könnte sein, dass dann am Ende meiner Ausführungen dieses ‘statt’ durch eine Konjunktion, also ein Bindewort, ersetzt werden müsste. Aber dazu sind noch einige Zwischen-Überlegungen anzustellen. Machen wir uns also auf den Weg… |
Dr. Mathias Mejeh |
Fördern von Lernen als unterrichtsstrukturelle Aufgabe - |
Es hat sich bereits vielfach gezeigt, wie wichtig die duale Berufsbildung für das Gesellschafts- und Wirtschaftssystem der Schweiz ist. Dabei bleibt festzuhalten, dass eine entsprechende Vorbereitung junger Menschen auf den Arbeitsmarkt nach wie vor eines der dringlichsten Ziele des schweizerischen Berufsbildungssystems ist. Fachkompetenzen sind in diesem Zusammenhang für Lernende elementar wichtig, was in gleichem Masse allerdings auch für soziale und methodische Kompetenzen gilt. In diesem Vortrag soll der Frage nachgegangen werden, wie fachliche und überfachliche Kompetenzen nachhaltig im Berufsfachschulunterricht aufgebaut werden und welche Rolle dabei die Selbst- bzw. Fremdsteuerung von Lernprozessen spielen kann. |
Alex Rickert |
Vertiefungsarbeiten schreiben: Was können Lernende (nicht) gut? |
Der erste Teil des Workshops stellt Ergebnisse einer Dissertation zu Schreibleistungen in den Bereichen Wortschatz, Sprachregister und Angemessenheit von Textmustern vor. Die Resultate zeigen verschiedene Einflüsse auf die Schreibleistungen in Vertiefungsarbeiten: das Anspruchsniveau der Lehre (EBA/EFZ), die Sprachbiographie (Erst-/Zweitsprache, Migrationshintergrund), die Vorbildung sowie die Hilfen von Lehrpersonen und dem familiären Umfeld. Im zweiten Teil des Workshops werden Aspekte von Beratung und Begleitung von Lernenden beim Schreiben von Vertiefungsarbeiten diskutiert. |
Alexander Wilhelm, Andrea Hanselmann |
«Talentklasse Köchin/Koch – eine zündende Idee» |
Talentierte und hochmotivierte Lernende erarbeiten den herkömmlichen Stoff in etwa 75% der zur Verfügung stehenden Zeit. Der Zeitgewinn steht für tiefere Einblicke in die Materie und für spannende Projekte zur Verfügung, bei denen nebst der Berufskunde auch die Allgemeinbildung und der Sportunterricht mit einbezogen werden. Die einzelnen Talente lernen selbstorganisiert, unterstützt durch Coaching und gezielte Förderung ihrer überfachlichen Kompetenzen. |
Prof. Dr. Claudia Schellenberg |
Studie «Enhanced Inclusive Learning»: Lernen mit Beeinträchtigung an der Berufsfachschule |
Im Workshop werden in einem ersten Teil Ergebnisse aus der Studie «Enhanced Inclusive Learning: Ausbildung und Beeinträchtigung auf Sekundarstufe II» vorgestellt, bei welcher 66 Klassen schriftlich befragt und bei Jugendlichen mit Nachteilsausgleich und deren Lehrpersonen zusätzlich Leitfadeninterviews durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass 27.1% von einer Beeinträchtigung irgendeiner Form berichten. Die Beeinträchtigungen gehen in unterschiedlichem Ausmass mit einem verminderten Wohlbefinden und Schwierigkeiten in der Anforderungsbewältigung in Schule und Betrieb einher, wobei sich Jugendliche mit psychischen Beeinträchtigungen am meisten eingeschränkt fühlen. Jugendliche mit Lernstörungen fühlen sich in der Schule oft besser unterstützt und erhalten deutlich häufiger einen Nachteilsausgleich. Für eine gute Umsetzung des Nachteilsausgleiches sind eine gute Passung zu den Bedürfnissen der Lernenden und eine gute Kommunikation wichtig. Weiter werden im Workshop Schlussfolgerungen für die Praxis diskutiert und die neu entstandenen Leitfäden für die Praxis vorgestellt. |
Prof. Dr. Lars Balzer, Dr. Marlise Kammermann |
Förderdiagnostik |
Als ob das Verhältnis von Lernen und Fördern nicht schon komplex genug wäre, kommt in diesem Workshop noch eine dritte Komponente hinzu: die Diagnostik. Wir werden ergründen, was Diagnostik mit Lernen und/oder/statt Fördern zu tun hat, welche Chancen und Limitationen systematischer Diagnostik bestehen und wie das in einem ganz konkreten Beispiel aus der Berufsbildungspraxis aussehen kann. |
Informationen zu Atelier 5 folgen
Stefanie Grob ist die schnellste Bernerin der Welt. Mit unglaublichem Words-Per-Minute-Level schleudert die Spoken-Word-Literatin ihre Texte von Schweizer Bühnen und ist seit Jahren regelmässig auf Radio SRF 1 zu hören. Vor allem in der Satiresendung «Zytlupe».
Für ihre erste Solopubliktaion «inslä vom Glück» (2014, Verlag der gesunde Menschenversand) erhielt Stefanie Grob den Literaturpreis der Stadt Zürich.
Sie steht auch im Duo mit Sibylle Aeberli auf der Bühne und mit den Gruppen «Bern ist überall» und «DIE ELTERN».